Montag, 10. August 2015

Eigentlich...

Eigentlich hoffte ich, dass ich die Kraft finden würde all mein leider angesammeltes Wissen doch mal runterzuschreiben, doch leider ist dem nicht so.

Ich habe mehrere Monate mich komplett aus dem Thema rausgehalten. Ich habe es nicht ertragen. Ich wollte nichts mehr davon wissen, von Infusionen, SUC, Renes, Lespedeza, metabolische Azidose... alles rund um CNI. Ich wollte das wegschieben.

Langsam begann ich aber zu realisieren, dass man es nicht einfach unterdrücken kann. Das klingt jetzt irgendwie doof. Aber mittlerweile ist es so, dass ich weiß, was ich weiß und damit auch nicht hintern Berg halten will. Und vor allem auch deswegen nicht, weil wir leider den schlimmen und erschreckenden CNI-Weg gegangen sind.

Was soll also dieser Post?

Tja... es wird keine Zusammenfassung von CNI geben. Punkt. Warum? Weil CNI so extrem umfassend ist zum einen und ich mir nicht anmaßen will, einen Weg vorzugeben. Zum anderen weil jeder Fall so verschieden und so speziell ist. Es ist leider nicht so, dass man Medikament X gibt und es ist wieder gut. Nein, leider nicht - ich wünschte es. Mittlerweile schreibe ich wieder aktiver in den Foren über CNI, versuche zu helfen wo ich kann und so wenigstens etwas weiterzugeben.

Ich hoffe, dass ich hiermit den Abschluss hier finde, wie ich ihn brauche.

Ganz liebe Grüße an alle.

Samstag, 4. April 2015

Manchmal ist es einfach unfair und man hat keine Chance.

Noch zwei Posts werden in diesem Blog folgen, bevor ich diesen endgültig ruhen lasse.

Eigentlich wollte ich heute davon berichten, dass Milo, seit dem Meeko im November verstarb, unbedingt wieder einen neuen Kumpel brauchte. Er jaulte, schrie, wenn wir nicht da waren, selbst wenn nur einer kurz in die Waschküche ging. Auch versuchte er beim Schmusen in uns hineinzukriechen.

So war es dann, dass am 24.01.2015 sein neuer Kumpel Jack einzog. Jack ist nicht mal 3 Jahre alt, ein lieber, sozialer, schmusiger Bub.


Jack ist ein absolut liebenswerter Kater, etwas schüchtern am Anfang, aber er liebt es zu schmusen. Daher sollte dieser Post eigentlich davon handeln, wie liebevoll die beiden zueinander waren! Milo, der zwar nur die Hälfte von Jack war, war ganz klar hier Platz 1. Immer wenn ihm was nicht passte, verpasste er Jack einen kleinen Hieb, aber nichts schlimmes. Nur ein zurechtweisen und letztlich konnten sie doch nicht ohne einander. Jack putzte Milo ganz liebevoll und schmuste mit ihm. Nun gut, aber diese Geschichten finden hier keinen Platz, sondern leider die Geschichte, wie schnell man seinen geliebten Kater an CNI verliert.

Ja, Milo ist leider nicht mehr bei uns. Er wurde letzte Woche Dienstag (31.03.2015) eingeschläfert. :( Er nahm über die letzten Woche kontinuierlich ab, Reconvales half leider gar nicht, auch nicht die neuen Medikamente ab Januar. Vor 2 Wochen zog er sich auch noch zurück, er wog nur noch 2,3kg und stank aus dem Maul :( Wir gingen am Donnerstag (26.03.2015) noch zur Tierärztin, aber sie sagte schon, dass es das wohl war. Es war eh ein Wunder, dass er nicht viel früher bei seinen Werten einbrach. Wir sollten nur noch palliativ behandeln und uns verabschieden, lange würde es nicht dauern.

Wir waren am Boden zerstört!

Sonntagabend bemerkten wir, dass er auch noch Mundgeschwüre bekam, dank CNI. Am Montagmorgen gingen wir also nochmal zur TA, dieses Mal hier vor Ort, wir wollten nochmal eine andere Meinung, schließlich war Milo doch erst ca. 4 Jahre alt. Gegen die Mundgeschwüre gab es Schmerzmittel weiterhin und sie sagte uns, dass es eine 50/50 Chance ist, wir könnten es mit täglich mehr Infusionen nochmal probieren, wir wollten einfach noch nicht die Hoffnung aufgeben.


Am Dienstag merkte man aber, dass es das war. Wir beschlossen ihn am Mittwoch gehen zu lassen. Ich war Dienstags daheim, hab mit ihm den Tag verbracht, Mittwoch sollte Herr Dosi das auch tun können. Milo kuschelte im Bett mit mir, schaute ein wenig aus dem Fenster und lag sich dann in den Wäschekorb (etwas was er vorher nie tat, ich wusste was es bedeutet). Nachdem Herr Dosi abends von der Arbeit kam und wir die Infusionen fertig machten, holte ich Milo... Die Mundgeschwüre sind viel mehr geworden, sie platzten auf, sein Maul voller Blut und er pieselte sich ein wenig ein. Wir sahen ihn an und wussten, dass es keinen weiteren Tag mehr gab.

Weder unsere TA noch die TA vor Ort waren natürlich da und so fuhren wir in eine kleine TK. Es ging alles sehr schnell. Er schmuste noch einmal mit uns in seiner üblichen Weise, erbrach sich und schlief ein. Es ging schnell und friedlich.

Wir brachten ihn selbstverständlich wieder mit Heim, damit sich auch Jack in Ruhe verabschieden konnte.

Wir sind erschüttert über die schreckliche CNI, die uns auf so schnelle und schlimme Art und Weise, Milo genommen hat. Unser Sonnenschein, unser Äffchen, der beste Kater einfach.

Wie schon angekündigt, wird es noch einen Post nach diesem geben. Eine Zusammenfassung über all das was wir durch die CNI gelernt haben, im Grunde der gleiche Post, wie bei bei Meeko über RCM. Und damit werde ich diesen Blog auch ruhen lassen. Im Moment wissen wir noch nicht wohin uns unser Weg führt, das werden wir einfach mal sehen.

Ich danke allen die hier immer mal wieder reingeschaut haben, die mir Mails geschrieben haben und die hier vll den ein oder anderen Tipp gefunden haben. Wir sind natürlich unglaublich traurig darüber, wie wir hier ein Ende setzen, wir hätten uns ein anderes Ende sicher mehr gewünscht. Aber manchmal ist das Leben einfach unfair und man hat leider keine Chance.

Montag, 15. Dezember 2014

Leben mit RCM



Es wird wohl Zeit meine abschließenden Worte hier drunter zu setzen, für den Fall, dass andere Informationen über RCM suchen.

Wie die meisten wissen, kam Meeko 2010 schon mit ca. 5-6 Jahren zu uns (vielleicht auch älter), er hatte einige Baustellen (FIV; FORL; Polyp im Ohr; CNI) schon mit sich gebracht, die es zu behandeln galt.
Und im Mai 2014 gab es dann die Diagnose RCM.

Ich würde gerne jetzt hier einige Infos und Erfahrungen zusammentragen, die MIR geholfen haben. Es soll kein Patentrezept sein, aber ich weiß, dass ich damals selbst auf der Suche nach Infos und vor allem Erfahrungen war und diese kaum gefunden habe.

Zunächst will ich erstmal ein paar allg. Infos zusammenfassen und gehe dabei dann auf unsere Erfahrungen ein.

Was ist also RCM?

RCM steht für restriktive Kardiomyopathie, es ist eine häufige Herzerkrankung bei Katzen. Genau gesagt eine Herzmuskelerkrankung. Der Herzmuskel versteift sich, so dass das Herz sich nicht mehr mit ausreichend Blut füllen kann, dadurch zu wenig Blut in den Körper gepumpt wird und es sich zurück in den Lungenkreislauf staut.
Im Spätstadium sammelt sich dann Wasser in der Lunge (Lungenödem) oder in der Brusthöhle (Thoraxerguss), dies führt zu Atemnot und Schwäche.
RCM ist eine erworbene Krankheit, sie bildet sich also im Laufe des Katzenlebens. Die Ursache ist bis dato nicht endgültig geklärt.

Was sind die Symptome? Was tue ich im Notfall?

Symptome treten meist erst in den Spätstadien auf. Sprich, wenn es zu Wasseransammlungen in der Lunge oder in der Brusthöhle kommt. Die Katze hat dabei akute Atemnot, die sich schnell verschlechtert. Die Katze fängt an zu hecheln! Hecheln, bei einer Katze, ist nicht normal! In diesen Fällen muss SOFORT gehandelt werden. Am besten fährt man direkt in eine Tierklinik, die über ein Sauerstoffzelt verfügt. Mittels Röntgen wird dann direkt festgestellt ob ein Lungenödem und/oder ein Thoraxerguss vorliegen und dieser muss sofort behandelt werden. Dabei wird die Katze stationär aufgenommen und eine Entwässerungstherapie wird durchgeführt. Auch bei Ohnmachtsanfällen - ein weiteres Symptom - muss sofort ein Tierarzt aufgesucht werden. Sollte die Katze an einer akuten Lähmung leiden, kann dies ebenfalls ein Zeichen der RCM sein, auch hier ist der Tierarztbesuch dringend erforderlich.

Wie ist der Verlauf der Krankheit?

Zu Beginn zeigen sich keinerlei Symptome, die Krankheit kann nur mittels Ultraschall sicher diagnostiziert werden. Die Katze zeigt sich eigentlich gesund, evtl. kann der Tierarzt beim Abhören ein Herzgeräusch feststellen, aber das ist nicht immer der Fall.

Wie sieht die Therapie nun aus?

Das kommt immer auf das Stadium an. Wird die Krankheit früh erkannt (also wenn noch keine Symptome aufgetreten sind), ist i.d.R. keine Therapie notwendig.
Im symptomatischen Stadium (sobald also das erste Lungenödem/Thoraxerguss aufgetreten ist) muss mittels Medikamenten behandelt werden. Die Behandlung besteht meist aus einem entwässernden Medikament und einem kreislaufunterstützenden Medikament (ACE Hemmer). Liegen Herzrhythmusstörungen vor, müssen diese auch mit behandelt werden. In seltenen Fällen ist es notwendig, die Wasseransammlungen mittel Punktieren zu behandeln.
In jedem Fall muss aber die Katze DAUERHAFT therapiert werden.

Was kann ich also konkret noch tun?

RCM bedeutet die Lebensqualität zu erhalten. Das heißt: So lange alles die Katze macht, Spaß macht, soll sie es auch weiterhin tun. Kleine Ausnahmen sind z.B. das man keine salzigen Speisen der Katze mehr gibt (z.B. vom Tisch), zu viel Salz kann dem Herzen schaden. Auch sollte man die Katze nicht zu anstrengenden körperlichen Aktivitäten motivieren.
Gewöhnt euch bitte an die Ruheatemfrequenz zu ermitteln (ein Heben und Senken des Brustkorbs = 1 Atemzug). Diese sollte über eine Minute gezählt werden, am besten wenn die Katze schläft. Die Ruheatemfrequenz sollte unter 45/Minute liegen. Steigt die Frequenz dauerhaft an, kann dies ein Anzeichen auf Wasseransammlungen sein, dann sollte ein Tierarzt kontaktiert werden.
Weiterhin sollte man in regelmäßigen Abständen eine Folgeuntersuchung (Herzultraschall durch Kardiologen) durchführen lassen.

Wie sieht nun die Prognose aus?

Tja das ist so eine Sache, das wird niemand genau bestimmen können und dazu wird auch kaum jemand etwas schreiben. Die sog. mittlere Überlebenszeit ab dem symptomatischen Stadium beträgt ca. 5 Monate. Das kann natürlich absolut variieren und ist abhängig auch davon wie gut Katz die Medikamente verträgt und wie schwer die Krankheit schon ist.


Wie sah nun Meekos Verlauf aus?

Nun alles begann Ende April, Meeko hechelte und er pumpte (atmete) sehr schwer! Die TA vermutete eine Lungenentzündung (die Symptome sind eben ähnlich). Da es aber nicht besser wurde, ging es direkt 2 Tage später in die Tierklinik. Dort wurde erstmal geröntgt und festgestellt, dass er ein Lungenödem UND einen Thoraxerguss hat. Der Kardiologe machte ein Herzultraschall, nachdem man Meeko stabilisierte und man stellte RCM fest.
In dem Stadium (ein Lungenödem + Thoraxerguss gleichzeitig und das stark veränderte Herz) spricht man schon vom absoluten Endstadium. RCM ist nicht heilbar, das mussten wir uns auch klar machen. Die Prognose, aufgrund des schlechten Zustandes, betrug für uns 3-6 Monate. Andere Katzenhalter, von denen ich las, die aber alle nicht ein Lungenödem und Thoraxerguss gleichzeitig hatten, bekamen eine Prognose von ca. 12 Monaten.
Ich weiß, wie schrecklich diese Diagnose ist und wie hilflos man ist. Man darf aber nicht verzweifeln!!! Meeko reagierte in der Klinik sehr schnell auf die Behandlung und sein Zustand besserte sich, daher war es völlig klar, dass wir nicht aufgeben (auch wenn es hier keinen Kampf zu gewinnen gab). Nach einigen Tagen durfte Meeko dann mit einer Masse an Tabletten nach Hause. Wichtig: Ohne Tabletten reden wir hier nicht mehr von Monaten, das Herz konnte in diesem Stadium ohne Hilfe der Tabletten nicht mehr pumpen!
Meeko bekam zunächst Vetmedin (2x täglich) und Dimazon (3x täglich), ja es ist bedeutet auch ein Tablettenbuch zu führen, die Uhrzeiten aufzuschreiben, damit man z.B. bei Dimazon immer min. 8 Stunden Abstand einhält (bitte die Packungsbeilage lesen!!!).
Da sich Meeko Zustand schnell verbesserte, reduzierte man das Entwässerungsmedikament (Dimazon) auf 2x täglich. Die Rechnung kam prompt - Atemnot - Erhöhung der Einzeldosis war dabei wieder die Folge. Des Weiteren gab es noch zur Unterstützung 1x pro Tag Fortekor (ACE Hemmer).
Unser Alltag war eigentlich wie immer, okay mit einem Haufen Medikamenten, aber ansonsten hat man Meeko nichts angemerkt! Er spielte, er kuschelte, er fraß. Leider hatten wir nach 4 (oder 6) Wochen schon den ersten Zusammenbruch, das ist leider bei dem Stadium normal und er zeigte wieder Atemnot, ab in die Klinik, Meeko erholte sich innerhalb von 30 Minuten dank des Sauerstoffzeltes und es ging einige Tage später wieder Heim. Das Problem war auch zu dem Zeitpunkt die Hitze, die setzte natürlich noch zu. Die Medikamentendosierung wurde nochmal verändert (mehr Dimazon). Zuhause hatten wir keinerlei Probleme, wenn wir abends TV sahen und die Katzen bei uns schliefen, wurde nebenbei die Ruheatemfrequenz gezählt, kein großer Aufwand. Wieder 4 oder 6 Wochen später hatten wir den nächsten Zusammenbruch dank des Wetters, man machte das gleiche Prozedere wieder durch und was war? Ja genau, Meeko ging es wieder innerhalb kurzer Zeit gut.
Wichtig ist zu wissen, dass man ca. 3 Zusammenbrüche (je nach den Abständen) mit macht, man muss aber auf jedenfall reagieren! Die Katze bekommt innerhalb kurzer Zeit immer schlechter Luft und würde ersticken, wenn man nicht eingreift, ES WIRD NICHT VON SELBST BESSER!
Nachdem auch dieser Zusammenbruch überstanden war und wieder alles daheim super war und auch der Kardiologe mit seinem Herzen zufrieden war (soweit man das eben in solch einem Stadium sein kann), lebten wir wie immer. Man vergisst es auch irgendwie ganz schnell.
Im August war dann der 3. Zusammenbruch (natürlich 1 Tag bevor wir mal für 3 Tage in den Urlaub wollten ;) ). Und hierbei fragten uns die Ärzte schon, ob man ihn einschläfern lassen sollte. Der Zustand war mehr als kritisch und er hätte daheim nicht mal mehr ein paar Stunden lang überlebt.
Tja... da war sie also nun die unvermeidliche Frage. In dem Moment, sagten wir beide NEIN. Keine Ahnung warum, aber wir wussten es, das war es noch nicht. Sollte Meeko also nicht auf die Behandlung reagieren, so würden wir ihn einschläfern, aber er war noch nicht soweit. Das war aber auch der längste Klinikaufenthalt, leider.
Meeko kam wieder nach Hause und nun war das Unvermeidliche eingetreten: Der nächste Anfall wäre das Ende. Das nochmal vor Augen zu haben war das Schlimmste, denn damit war es irgendwie noch endgültiger. Und nachdem wir immer nach 4-6 Wochen einen Zusammenbruch hatten, war es irgendwie klar... Mitte Oktober, so dachten wir, wäre es dann soweit.
Meeko überraschte uns alle aber, gut, dass Wetter war auch kälter, ehrlich gesagt, wir dachten, er schafft es noch bis in den Sommer. Es kam aber leider anders. Die SMS kam, er hatte Atemnot, wir wussten es beide und leider konnten wir ihn nicht daheim erlösen. Aber Warten ist hierbei keine Option. Nochmal: HECHELN BEI EINER KATZE IST NICHT NORMAL; DIE ATMUNG WIRD NICHT VON ALLEINE WIEDER BESSER! Wir mussten also den unvermeidlichen Weg antreten. Und das was ich als nächstes schreibe ist nicht einfach und auch nicht schön, aber ich möchte es mir a) von der Seele schreiben und b) ich hätte es lesen wollen, um mich vorzubereiten.
Jeder, der ein geliebtes Tier schon mal einschläfern lassen musste, weiß, wie es von statten geht. Alles beginnt mit einer Narkose, welche dann letztlich überdosiert wird und das Tier schläft einfach ein. Bei einer Atemnot muss ich euch leider enttäuschen, einfach Einschlafen wird euer geliebtes Tier nicht. Leider setzt die Narkose dem Körper noch mehr zu, die Katze wird weiterhin starke Atemnot haben, meist noch brechen, es ist kein schöner Anblick. Der Kampf dauert verhältnismäßig lange. Doch meine Bitte an euch: Es ist absolut schrecklich mit anzusehen, aber bitte lasst euer Tier hier nicht allein. Ich bin mir sicher, dass Meeko wusste, dass wir da sind und wir ihm helfen konnten. Wir haben mit ihm gesprochen, haben ihm gesagt, dass er gehen kann, dass es in Ordnung ist. Es sind Bilder in meinem Kopf, die sind nicht schön, aber ich will das nicht missen.
Und wenn wir ehrlich sind: Die Tränen stoppten als sein Herz stoppte, es war absolut okay, er schenkte uns eine tolle Zeit und es war einfach in Ordnung.
Was kam dann für uns? Nun wir nahmen Meeko wieder mit Heim, Milo sollte sich verabschieden und das war auch gut so. Wir legten Meeko nochmal an seinen Lieblingsplatz vor der Heizung. Wir riefen das Krematorium an und eine liebe Frau holte ihn nach langen Gesprächen ab. 1 Woche später war er dann wieder daheim  :herz

Das Wichtigste, was wir mitgenommen haben:

  • Sofort handeln bei Atemnot!
  • Um eine verlässliche Diagnose zu stellen, muss ein Herzultraschall gemacht werden und das am besten von einem Kardiologen (zu finden hier: http://ig-hgk.de/html/kardiologenliste.html )
  • Medikamente sind unerlässlich! Das bedeutet auch die Organisation der Tablettengabe
  • Es geht um die Erhaltung von Lebensqualität, hätten wir je gemerkt, dass es ihm nicht gut ging, wäre das unser Zeichen gewesen
  • So schlimm es auch klingt: Vorbereitung ist alles. Mir half es ungemein schon nach der Diagnose zu wissen, wen kann ich im Fall der Fälle anrufen. Sogar die Urne hatten wir schon rausgesucht. Macht euch Gedanken über das Danach und auch über die Euthanasie und das Drumherum dessen.
  • Macht euch keine Gedanken über die Prognose, es hieß für uns 3-6 Monate und wir hatten 7 tolle Monate! Genießt jeden Tag!!!

Puh... das war jetzt ganz schön viel Text. Ich hoffe, dass es anderen Haltern hilft.
Ich weiß wie schrecklich diese Diagnose ist und ich wünsche sie keinem. Es ist einfach verdammt scheiße (entschuldigt bitte). Aber nichtsdestotrotz die Behandlung hat sich für uns gelohnt, ja es kostet einiges an Geld, aber das war uns weniger wichtig. Meeko hatte eine tolle Zeit und so blöd es klingt: Wir haben uns lange und ausführlich durch jede Streicheleinheit von ihm verabschiedet.

Wer Fragen hat, kann sich gerne per Mail bei mir melden, ich versuche alles so ausführlich wie möglich zu beantworten.

Wir haben dich lieb Meeko <3

Donnerstag, 27. November 2014

Meeko, ein großer Kämpfer, ist eingeschlafen

4 Jahre 3 Monate 5 Tage
Eine traurige Bilanz.
Länger warst du nicht bei uns und dennoch will ich keine Sekunde missen.
Du hast uns viele Sorgen beschert und uns jeden Tag aufs Neue überrascht.
Heute waren wir dran und mussten den schwersten Schritt nehmen: Wir ließen dich gehen.

Meeko...
Vor 4 Jahren 3 Monaten und 5 Tagen kamst du in unser Leben. Scheu und ohne jegliches Vertrauen. Wir gingen durch viele Höhen und Tiefen.
Viele hier im Forum haben unsere Geschichte miterlebt, mitgehofft und gebangt und letztlich haben wir verloren.
Es war ein unfairer Kampf, wir konnten nicht gewinnen.

Die letzten Wochen waren das wunderbarste auf der Welt, du warst das erste Mal mit mir im Bett, du hast dich an meinen Bauch gelegt zum Schmusen und kamst auf den Schreibtisch. Tief im Inneren wusste ich, dass du dich verabschiedest. Aber wahr haben wollte ich es nicht.
Gestern gings dir schon nicht so gut, ich musste dir die Tabletten eingeben. Heute Morgen war aber alles wieder im Lot - wie immer bei dir - nur Höhen und Tiefen, keine Mitten. Und heute um 15 Uhr bekam ich die SMS: Du hast Schnappatmung. Ich wusste es schon da. Dein Herrchen wollte es nicht wahr haben, wollte abwarten, er wusste doch du würdest dich erholen. Ich wusste, dass es nicht so ist. Das es temporär nur ist. 3mal bist du dank RCM schon zusammengebrochen, ein 4. Mal bedeutete das Ende.

Ich wartete 20 Minuten ab, deine Atmung wurde nicht besser. Ich rief die TA an. Leider ausgerechnet heute war sie auf einer Fortbildung am Abend und konnte nicht kommen. So fuhr ich Heim und packte dich ein. In deine Lieblingsdecke. Wir fuhren zum TA. Wir hielten dich im Arm, wir streichelten dich, wir waren da. Es war alles andere als schön, es war nicht friedlich. Denn du mein Lieber, du wolltest weiter kämpfen, aber dein Körper konnte nicht mehr. All die Krankheiten und zuletzt RCM zollten ihren Tribut.

Wir waren bei dir, wir haben uns verabschiedet. Es war das Schwerste überhaupt. Doch weißt du was? Ich bin erleichtert, es beschämt mich schon fast. Natürlich bin ich traurig, aber ich bin auch erleichtert, ich weiß, dass du gekämft hast und alles gegeben hast, aber letztlich war ein Zusammenbruch eine Qual, es gab keine Option, wir konnten es nur mildern.

Du bist nun bei uns daheim. Milo verabschiedet sich, das war uns wichtig. Liebe Menschen werden dich heute Abend noch abholen und sich um dich kümmern, damit du bald wieder daheim bist.

Meeko, du warst wunderbar, du warst großartig. Wir konnten nicht gewinnen, zumindestens nicht gegen die Krankheiten, aber wir können mit stolz sagen, dass wir dir wieder Vertrauen geschenkt haben und du uns und daher haben wir letztlich doch gewonnen.

Meeko, wir lieben dich!

Sonntag, 9. November 2014

Tag 554 - Update

Ohje mea culpa, ich habe meinen Blog sehr lange brach liegen lassen.
Die letzten Monate waren auch nicht gerade smooth. Viel kam privat dazu: Auto kaputt, Vollzeitpraktikum seit September, eine "nette" Nebenkostenabrechnung, Flöhe -.- usw. usf.

Daher kommen wir nun zu einem wohlverdienten Update zu den beiden ;)

Ich war im Oktober 3 Tage weg in Stuttgart arbeitsbedingt, mir tat die Zeit auch ein wenig gut, wenn sie auch sehr stressig war und ich eigentlich nur abends von der Arbeit kam und sofort ins Bett ging.
P. hat daheim alles perfekt gemeistert, sogar die Infusion für Milo konnte er alleine geben.

Nachdem ich aber wieder Heim kam, war nichts mehr wie es war.
Meeko war komplett ausgewechselt. Aber positiv. Beginnen wir am Anfang :)

Ich kam abends Heim und war einfach nur kaputt. Ich legte mich auf die Couch und plötzlich das:


Das hatte Meeko vorher noch NIE NIE NIE gemacht. Wir waren beide so perplex, da mussten erstmal Fotos her.

Und damit war das Drama geboren :P
Meeko springt dauernd auf die Couch, kommt Schmusen. Springt auf die TV Bank, wieder auf die Heizung, knabbert an den Pflanzen, wird richtig aufdringlich oO Natürlich ist er weiterhin schreckhaft, aber unglaublich aufgeblüht.

Am Wochenende darauf ging es dann weiter, er springt jetzt plötzlich auf den Schreibtisch, während wir dran sitzen! Das hat er sich richtig gut von Milo abgeguckt. Dann dackelt er auf unsren Tischen rum und will schmusen. Nur eins hat er dabei noch nicht raus: Wie springe ich auf den Tisch ohne wie ein Elefant mit einem riesen Krach zu landen? Die Leichtfüßigkeit einer Katze fehlt ihm noch.


Aber leider ist nicht alles rosig. Man merkt gerade wenn er schläft, dass nicht alle Positionen mehr von Voteil für ihn sind, er fängt dann an doch manchmal schlechter Luft zu bekommen. Er röchelt dann. Er merkt aber nichts. Ich wecke ihn dann immer sanft auf, man solls ja eig. nicht machen, naja er dreht sich dann entsprechend um und schläft eben in einer anderen Position weiter, dann geht es besser.

Alles in allem ist aber alles in Ordnung. Er dreht halt völlig am Rad ;)

Es ist wirklich schön das anzusehen, er blüht auf und ist ein anderer Kater. Die Flöhe haben wir auch gut im Griff und fast eliminiert. Es wird also :)

Freitag, 22. August 2014

Tag 475 - Happy Move In Day, Meeko!

Der Tag ist jung und man soll den Tag nicht vor dem Abend loben und doch hast du uns überrascht!
Heute ist der 22. August 2014. Heute genau vor 4 Jahren bist du bei uns eingezogen. Nach nur einem Tag wussten wir, du kommst zu uns und so war es. Nachmittags warst du da und hast dir sofort die Garderobe im Flur als dein neues Heim erkoren.

Leider konnten wir dir die letzten 4 Jahren kaum eine ruhige Zeit gönnen, immer wieder ging es zum Tierarzt, wir hatten nie Ruhe. Leider haben auch wir einem Tierarzt zu sehr vertraut und mussten dafür einiges hinblechen, aber du hast alles überstanden, alles mitgemacht, brav durchgehalten.

Und auch nach deiner schweren OP im Oktober 2012 hast du alles ertragen, ich musste dir Fäden ziehen, die Wunde täglich säubern, das alles war nicht leicht für dich.

Die letzten 4 Jahre waren geprägt von FORL, Allergien, Polypen, CNI und letztlich RCM. Gegen alles haben wir gekämpft, alles haben wir in den Griff bekommen und doch haben wir verloren. RCM brach uns das Genick, wir konnten nichts mehr tun. Wir warten. Manchmal frage ich mich, was wäre wenn? Was wäre wenn wir RCM früher erkannt hätten? Aber leider kenne ich die Antwort: Das Unvermeidliche würde trotzdem eintreten: Dein Herz würde sich irgendwann trotzdem versteifen, deine Lungen würden sich trotzdem mit Wasser füllen, du würdest trotzdem sterben. Wir hätten vielleicht noch etwas mehr Zeit gehabt, Zeit, die ich dir sehr gerne geschenkt hätte.

Lieber Meeko, es war keine einfache Zeit, wir lieben dich überalles und sind unendlich traurig, dass wir dich bald gehen lassen müssen. Das wir dir nicht das geben konnten was wir uns wünschten: Einen ruhigen Lebensabend.

Wir wünschen dir heute einen tollen "Move-In" Day, ich werde dir nachher noch etwas backen, keine Sorge.

Wir haben dich lieb!
Deine Katzeneltern

Freitag, 18. Juli 2014

Tag 440 - Leben mit restriktiver Kardiomyopathie (RCM)

Hallo zusammen,

zunächst tut es mir Leid, dass ich mich so lange nicht gemeldet habe, mit dem Wissen, dass die eigene Katze jeden Augenblick ersticken kann, fokussiert man sich auf wenige wichtige Dinge. Das waren vor allem unsere Katzen und meine Prüfungen.

Ich möchte nun gerne alles nachfassen, was seit der Diagnose passiert ist.

Mein letzter Post (Tag 368) brachte uns mehr Gewissheit, eine Prognose, so schlimm sie auch war. Mit einem Lungenödem UND einem Thoraxerguss war es klar, dass die Prognose sehr schlecht ist. 3-6 Monate hieß es. Daran hielten wir fest.

Die Tage danach haben wir erstmal realisiert was es für uns heißt und es machte uns müde. Ich wollte mich nur noch verkriechen, wie ungerecht ist das bitte? Hat er nicht schon genug durchgemacht? Was macht man in so einer Situation? Wir haben uns dann auch mit dem Szenario auseinandergesetzt, wenn es soweit ist. Ein Krematorium haben wir uns ausgesucht - eine Urne hingegegen bis heute nicht.

Die Tablettengabe gestaltete sich meist ziemlich schwierig, so ist es doch immer von Meekos Laune abhängig. Zumal bei drei Tablettengaben am Tag wir oftmals nur sehr, sehr spät selbst ins Bett kamen.

Am 02.06.14 hatten wir dann unseren ersten Herzultraschall. Der Kardiologe war wirklich sehr nett, erklärte alles sehr ausführlich. Unser Kardiologe war sehr zufrieden und freute sich, hätte nicht gedacht, dass wir das so in den Griff bekommen. Die restriktive Kardiomyopathie war auf jedenfall im Griff (natürlich darf man das jetzt nicht allzu schön reden, denn es ist und bleibt ein schwerer Herzfehler). Er hatte kein Wasser mehr im Thorax und das Lungenödem ist weg. Es befand sich allerdings noch Wasser in den Wänden der Alveolen. Unser Arzt hat das sehr gut erklärt: Die Lunge ist wie ein Baum. Die einzelnen Äste haben viele Blätter, diese Blätter sind die Luftbläschen (Alveolen). Die Blätter stellen wir uns mal in 3D vor. Bei dem Lungenödem waren die Alveolen komplett mit Wasser gefüllt, das ist nicht mehr. Jetzt befindet sich "nur" noch in der Blätterwand Wasser, sprich die Blätterwände sind dicker geworden.

Das Herz sah im Ultraschall auch gut aus, also alles soweit okay, wie gesagt, es bleibt ein schwerer Herzfehler.

Es galt also weiter beobachten! Dimanzon (Entwässerungstabletten) durften wir ab Ende dieser/Anfang nächster Woche auf 2 mal täglich reduzieren, sollten ihn aber beobachten und brav weiter Atemfrequenzen zählen. Sobald es sich verschlechtern sollte, sollten wir nochmal kommen. Ansonsten würden wir uns in 3-6 Monaten sehen (was er als sehr optimistisch einschätzt - wir wissen alle um die Prognose mit so einem schweren Herzfehler).

Tja wir reduzierten also das Dimazon eine Woche darauf und es war kurz bevor es so heiß wurde. Die Tablettengabe mit 2 mal am Tag funktionierte aber dafür richtig gut.

Nicht mal 2 Wochen nach dem Termin und dem heißen Wetter brach Meeko wieder zusammen, pumpte wieder wie ein Maikäfer. Es ging wieder in die Klinik. Diagnose: Wieder viel mehr Wasser in der Lunge. Die Hitze verträgt er nicht, dazu die Reduzierung des Dimazon. Das war keine gute Kombination. Er blieb 2 Nächte in der Klinik unter dem Sauerstoffzelt und kam dann wieder Heim. Nun hieß es die Dosis von Dimazon drastisch zu erhöhen und bei heißem Wetter genau zu beobachten und viel Abkühlung zu bieten.

Dies taten wir auch, viele Wasserschüsseln in der Wohnung, ein Wäscheständer mit feuchten Laken, Rollladen tagsüber unten - es war auch ziemlich angenehm in der Wohnung.


Daheim war er wie immer schmusig und genießte seine Zeit. Sein neuster Spleen: Endlich den balkon richtig entdecken und im Blumenkübel schlafen - was solls - pflanz ich da eben nichts an ;)


Er genießte also seine Zeit, er schmuste, er schlief, er schnurrte. Bis gestern: Er brach wieder zusammen, es ist der 3. Zusammenbruch gewesen und leider in so kurzen Abständen. Ich bin sofort wieder in die Klinik, aber man machte mir nicht viele Hoffnungen. Er schreite schon, da er keine Luft bekam. Er kam natürlich wieder ins Sauerstoffzelt. Sollte er sich nicht innerhalb von 30 Minuten fangen und auf den Sauerstoff und die Medikamente reagieren, wäre es besser, ihn gehen zu lassen. Das wollte ich auf keinen Fall (natürlich würde ich ihn nicht leiden lassen!), wir haben mit unserer StammTA gesprochen, sie kommt zu uns, wenn es soweit ist, wir wollen, dass er bei uns daheim gehen kann. In Ruhe.

Meeko kämpfte mal wieder, sprach an. Aber die Ärzte sagten auch ganz klar was Sache ist: Auch wenn er jetzt anspricht, kann es sein, dass er uns in der Nacht die Entscheidung abnimmt. Es sieht sehr schlecht aus. Man versprach uns sofort anzurufen, ich war die ganze Nacht kaum am Schlafen, schaute immer wieder aufs Handy. Gegen 8 Uhr durfte ich anrufen und es war wie immer: Meeko ist ein Kämpfer! Er hat sich wieder gefangen, ihm geht es weitaus besser.Die Ärztin von gestern Abend meinte nur, dass es ihm erstaunlich gut ging und sie war sehr froh darüber. Seine Atmung ist besser, er hat Wasser in der Lunge (war klar), aber nicht im Thorax (das ist gut).
Er bekommt nochmal ein Herzultraschall und ich soll später nochmal anrufen.

Natürlich wissen wir um die Prognose und wir wissen, dass beim 4. Crash er eben nicht wieder in die Klinik kommt, sondern, dass dann unsere TA kommt. Es ist aber tröstlich zu wissen, dass wir ihm wahrscheinlich dies erfüllen können. Denn das wünsche ich mir sehr für ihn.

Wir hoffen also, dass Meeko morgen oder gar heute wieder Heim kommt. Aber das Wissen nun endgültig zu haben, dass es wahrscheinlich nicht mal mehr 4 Wochen sind, das möchte ich noch nicht wahr haben. Ein klein wenig tröstlich ist es für uns, dass wir so engagierte Ärzte um uns haben und dass sogar unsere TA den weiten Weg zu uns kommt, damit er bei uns gehen kann.